Was ist der Bradford Faktor?
Der Bradford Faktor ist ein Kennzahlensystem zur Bewertung und Analyse von krankheitsbedingten Fehlzeiten im Unternehmen. Besonders häufige Kurzzeitausfälle werden damit sichtbar gemacht, da diese oft größere betriebliche Herausforderungen verursachen als vereinzelte längere Fehlzeiten. Doch wie genau funktioniert der Bradford Faktor und wie kann er Unternehmen dabei helfen, Fehlzeiten besser zu steuern?
Was ist der Bradford Faktor?
Der Bradford Faktor (auch Bradford Index genannt) stammt ursprünglich aus Großbritannien und dient zur Messung und Gewichtung von krankheitsbedingten Fehlzeiten. Ziel ist es, Mitarbeitende zu identifizieren, deren häufige, kurze Fehlzeiten den Betrieb besonders belasten. Die Formel des Bradford Faktors lautet: Bradford Faktor = S² × D
- S steht für die Anzahl der Abwesenheitsfälle (Anzahl unterschiedlicher Krankheitsphasen)
- D steht für die Summe der krankheitsbedingt ausgefallenen Tage
Ein höherer Wert weist darauf hin, dass kurze, häufige Krankheitsfälle eine größere Belastung für das Unternehmen darstellen als längere, einzelne Fehlzeiten.
Bewertung des Bradford Faktor Scores
Bradford Faktor Score | Bewertung | Maßnahmenempfehlung |
---|---|---|
1-200 | Keine Auffälligkeiten, kein Handlungsbedarf | Keine Maßnahmen erforderlich |
201-449 | Erste Anzeichen motivationsbedingter Abwesenheit / Absentismus | Gespräche und Ursachenanalyse empfohlen |
ab 450 | Kritisch, dringender Handlungsbedarf | Sofortmaßnahmen und intensive Gespräche |
Warum ist der Bradford Faktor nützlich?
1. Sichtbarkeit von häufigen Kurzzeitausfällen
Der Bradford Faktor macht besonders die häufigen, kurzen Fehlzeiten transparent, die häufig schwieriger zu planen sind und Prozesse im Unternehmen erheblich stören können.
2. Frühzeitige Erkennung von Problemen
Durch das Monitoring mittels Bradford Faktor lassen sich Probleme wie chronische Erkrankungen, unzureichende Arbeitsbedingungen oder Demotivation frühzeitig erkennen. So können rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, bevor größere organisatorische Schwierigkeiten entstehen.
3. Unterstützung im Personalmanagement
Das Tool hilft dem Personalmanagement dabei, objektive und faire Gespräche mit betroffenen Mitarbeitenden zu führen, um Ursachen für Fehlzeiten zu klären und individuelle Lösungen zu entwickeln.
Praktische Anwendung und Grenzen des Bradford Faktors
In der Praxis sollte der Bradford Faktor nicht als alleinige Grundlage für Personalentscheidungen dienen. Vielmehr empfiehlt sich seine Verwendung als Ausgangspunkt für Gespräche und die Entwicklung konstruktiver Lösungen zur Reduktion von Fehlzeiten. Es ist wichtig, stets die Gründe hinter den Fehlzeiten genau zu analysieren, da rein quantitative Betrachtungen nicht immer ausreichend sind. Dabei helfen Systeme wie die digitale Personalakte und professionelle Zeiterfassungssysteme, beispielsweise die Lösung ZMI – Time, die Fehlzeiten transparent und nachvollziehbar dokumentieren.
Fazit
Der Bradford Faktor ist ein hilfreiches Instrument zur objektiven Analyse und Steuerung von Fehlzeiten. Kombiniert mit einer digitalen und automatisierten Zeiterfassung wie ZMI – Time unterstützt er HR-Abteilungen dabei, betriebliche Herausforderungen durch Fehlzeiten effizienter zu bewältigen und proaktiv auf mögliche Probleme zu reagieren.