Was ist Kurzarbeit?
Kurzarbeit bezeichnet die vorübergehende Reduzierung der regulären Arbeitszeit in einem Unternehmen aufgrund eines erheblichen Arbeitsausfalls. Dies kann dazu führen, dass Mitarbeitende weniger oder gar nicht arbeiten. Ziel der Kurzarbeit ist es, Kündigungen zu vermeiden und Arbeitsplätze zu erhalten.
Voraussetzungen für Kurzarbeit
Damit Kurzarbeit eingeführt werden kann, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:
- Erheblicher Arbeitsausfall: Der Arbeitsausfall muss auf wirtschaftlichen Gründen oder einem unabwendbaren Ereignis beruhen und vorübergehend sowie unvermeidbar sein.
- Betriebliche Voraussetzungen: Mindestens ein Drittel der Belegschaft muss von einem Entgeltausfall von mehr als 10 % betroffen sein.
- Persönliche Voraussetzungen: Die betroffenen Mitarbeitenden müssen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein.
- Anzeige bei der Agentur für Arbeit: Der Arbeitsausfall muss der Agentur für Arbeit angezeigt werden.
Kurzarbeitergeld
Während der Kurzarbeit erhalten betroffene Mitarbeitende Kurzarbeitergeld von der Bundesagentur für Arbeit. Dieses beträgt in der Regel 60 % des ausgefallenen Nettolohns, für Mitarbeitende mit Kindern 67 %. Das Kurzarbeitergeld ist steuerfrei, unterliegt jedoch dem Progressionsvorbehalt. Die Bezugsdauer ist auf maximal 12 Monate begrenzt, kann jedoch in Krisenzeiten verlängert werden.
Vorteile der Kurzarbeit
- Erhalt von Arbeitsplätzen: Kurzarbeit ermöglicht es Unternehmen, qualifizierte Mitarbeitende zu halten und Kündigungen zu vermeiden.
- Flexibilität: Unternehmen können auf wirtschaftliche Schwankungen reagieren, ohne langfristige Personalentscheidungen treffen zu müssen.
- Soziale Absicherung: Mitarbeitende erhalten trotz reduzierter Arbeitszeit einen Teil ihres Einkommens durch das Kurzarbeitergeld.
Nachteile der Kurzarbeit
- Einkommensverluste: Mitarbeitende müssen finanzielle Einbußen hinnehmen, da das Kurzarbeitergeld nicht das volle Gehalt ersetzt.
- Bürokratischer Aufwand: Die Beantragung und Abwicklung von Kurzarbeit erfordert zusätzlichen administrativen Aufwand für Unternehmen.
- Langfristige Unsicherheit: Bei anhaltender Kurzarbeit kann die Motivation der Mitarbeitenden sinken, und es besteht Unsicherheit über die Zukunft des Arbeitsplatzes.
Sonderformen der Kurzarbeit: Transfer- und Saison-Kurzarbeitergeld
Neben dem allgemeinen Kurzarbeitergeld existieren spezielle Varianten, die auf bestimmte betriebliche Situationen oder Branchen zugeschnitten sind.
Transferkurzarbeitergeld
Das Transferkurzarbeitergeld kommt zum Einsatz, wenn Unternehmen langfristige Personalveränderungen planen, etwa durch Restrukturierungen oder Betriebsschließungen. Mitarbeitende, die von solchen Maßnahmen betroffen sind, können in eine sogenannte Transfergesellschaft wechseln. Dort erhalten sie für maximal zwölf Monate Transferkurzarbeitergeld, das 60 % des ausgefallenen Nettolohns beträgt – mit Kind im Haushalt 67 %. Ziel ist es, den Übergang in neue Beschäftigungsverhältnisse zu erleichtern, etwa durch Qualifizierungsmaßnahmen oder individuelle Vermittlungsunterstützung.
Saison-Kurzarbeitergeld
Das Saison-Kurzarbeitergeld richtet sich an Betriebe des Baugewerbes und verwandter Branchen, die in den Wintermonaten häufig mit witterungsbedingten Arbeitsausfällen konfrontiert sind. Zwischen Dezember und März können diese Unternehmen Saison-Kurzarbeitergeld beantragen, um Entgeltausfälle auszugleichen. Zusätzlich stehen ergänzende Leistungen wie das Zuschuss-Wintergeld und das Mehraufwands-Wintergeld zur Verfügung, die Anreize für die Aufrechterhaltung der Beschäftigung während der Schlechtwetterzeit bieten.
Beide Sonderformen des Kurzarbeitergeldes dienen dazu, Arbeitsplätze in spezifischen Situationen zu sichern und den Übergang in neue Beschäftigungen zu unterstützen.
So hilft eine Digitale Zeiterfassung von ZMI bei Kurzarbeit
Wenn Unternehmen über die Agentur für Arbeit Kurzarbeit beantragen, müssen sie genau dokumentieren, wann und in welchem Umfang Arbeitsausfall stattgefunden hat. Diese Nachweise sind essenziell, um Kurzarbeitergeld (KuG) korrekt zu berechnen und Abrechnungen gegenüber Behörden zu belegen. Eine digitale Zeiterfassung wie von ZMI kann Unternehmen massiv dabei unterstützen, die Dokumentationspflichten im Zusammenhang mit Kurzarbeit korrekt, effizient und revisionssicher zu erfüllen.
Fazit
Kurzarbeit ist ein wichtiges Instrument, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Arbeitsplätze zu sichern und Unternehmen zu entlasten. Durch die Kombination aus reduzierter Arbeitszeit und finanzieller Unterstützung durch das Kurzarbeitergeld können sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende von dieser Maßnahme profitieren.